Ohrkerzen-Therapie

Die Ohrkerze wird als altes Naturheilmittel von den Ureinwohnern Nord- und Mittelamerikas sowie der Naturvölker im indonesischen-asiatischen Raum seit über 900 Jahren angewandt. Sie konnte aus dem Heilmittelschatz der Naturvölker in unsere moderne Welt herübergerettet werden! In der Naturheilkunde hat die Ohrkerze einen hohen Stellenwert. Sie wird als Basis und Begleitanwendung verschiedener Störungen im Stirn, Hals, Nasen, Nebenhöhlen und Ohrenbereich eingesetzt. Ohrkerzen sind ein reines Naturprodukt aus Naturgewebe, Bienenwachs und, je nach Sorte, mit Honigextrakt, Kräuterzusätzen in pulverisierter Form, vor allem Johanniskraut, Kamille, Schachtelhalm, Thymian, Weihrauch und Salbei versetzt. Auch heute werden sie noch in Handarbeit hergestellt.

Der Wirkungsablauf der Ohrkerzenanwendung kann in drei Phasen unterteilt werden:
Die Einschleichphase wirkt auf den äußeren Gehörgang, der entstehende Kräuterdampf setzt die Reize auf das Trommelfell.

Milde Wärme und wechselnde Druckverhältnisse fördern die Durchblutung, die Sekretbildung und den Lymphfluß, was zu einer entschlackenden Wirkung der Lymphe führt.
Durch den Überdruck im Mittelohr und Wärme vom Gehörgang aus, kommt es zur Stimulierung des Sekretflusses, Freisetzung und Reinigung verstopfter Poren und zu einer Verbesserung der Gewebeatmung.

Die gelösten und freigesetzten Ablagerungen des Gehörgangs, sowie der Stirn- und Nebenhöhlen, werden durch den entstehenden Unterdruck zum größten Teil in den äußeren Gehörgang und zum Teil in den unteren Teil der Ohrkerze befördert. Der Druckausgleich, welcher dann in den beiden Kopfhälften stattfindet, verhilft auch zu einer besseren Koordination der Gehirnhemisphären.
Über den Parasympathikus hat die Ohrkerzentherapie zusätzlich einen entspannenden Einfluß auf Herz und Atmung. Ebenso werden die Bauchorgane angeregt, was eine gute Entspannung von Körper und Geist bewirkt, weil hier ein Zustand ähnlich dem Schlaf erreicht wird. Für den Patienten ensteht ein Gefühl von Ruhe und Zufriedenheit.

Anwendung der Ohrkerzen:
Damit Sie sich entspannt und wohlfühlen können, achte ich für eine ruhige und meditative Atmosphäre.

Durch die Behandlung beider Ohren kann sich die Wirkung der Ohrkerzentherapie voll entfalten.

Der Abbrennvorgang beträgt pro Kerze ca. 10 – 15 Minuten. Die Behandlung beider Ohren (nacheinander), mit der erforderlichen Nachruhe von ca. 15 Minuten, beträgt im Durchschnitt 45 – 60 Minuten.

Die Ohrkerzenanwendung kann auch als Begleitanwendung z. B. bei homöopathischer Behandlung, Akupunktur, Akupressur, APM-Massage, Fußreflexzonenmassagen, manueller Lymphdrainage, Bachblütentherapie, Farbtherapie usw. eingesetzt werden. Ebenso als Präventivmaßnahme (vorbeugend) bei anfälligen Symptomatiken im Hals -, Nasen- und Ohrenbereich. Bei Kindern ist die Behandlung sehr zu empfehlen, sie sprechen gut darauf an.

Kontraindikationen:
Bei perforiertem Trommelfell, eitrigen und hochentzündlichen Prozessen, Pilzinfektionen im äußeren Gehörgang dürfen Ohrkerzen nicht angewandt werden. Falls allergische Reaktionen auftreten (sehr selten), muss die Behandlung abgesetzt oder zu einem anderen Zusatzstoff übergegangen werden.

Begleiterscheinungen und Nebenwirkungen:
Bei sensiblen Personen kann es am Anfang der Anwendung zu folgenden Reaktionen kommen: 
- Leichte Zahnschmerzen
- kurze und leichte Verstärkung der Symptome
- leichte Fieberschübe
- Hautreaktionen im äußeren Gehörgang-, Hals – und Nackenbereich. 
Diese Reaktionen klingen schnell wieder ab, da sie physiologischer Herkunft sind.

  1. Die Ohrkerzenanwendung zeigt oft erst nach mehreren Anwendungen ihre Wirkung, was auch sein Gutes hat, denn so hat der Körper die Möglichkeit, sich auf die wirkliche Ursache der Störung einzustellen. Dadurch wird die Ursache angegangen und nicht nur das Symptom behandelt.
  2. Die Wirkung hängt immer von der individuellen körperlichen und seelischen Verfassung des Patienten ab. Hieraus ergeben sich unterschiedliche Anwendungszeiträume.
  3. Zu beachten ist, daß die Ohrkerze während der Anwendung eine blutdrucksenkende Wirkung hat. Personen mit einem niedrigen Ausgangsblutdruck sollten die erforderliche Nachruhezeit (15-20 Minuten) unbedingt einhalten, da sich sonst eine leichte Kreislaufschwäche mit deren Begleitsymptomen einstellen kann. Dies gilt besonders dann, wenn der Patient nach der Ohrkerzenanwendung mit dem Auto fahren oder gleich arbeiten muß.
  4. Während der Ohrkerzenanwendung besteht kein Grund, die bisher eingenommenen Medikamente abzusetzen.
  5. Sollte nach der Ohrkerzenanwendung ein Juckreiz im äußeren Gehörgang auftreten, kann man diesen mit einem eingeölten Wattestäbchen ausreiben.

Anwendungszeiträume:
In der Regel werden bei akuten Zuständen in der ersten Woche drei Anwendungen durchgeführt. Eine Stoßtherapie kann in Sonderfällen bis zu 3x an einem einzigen Tag angewandt werden. Je nach verbessertem Wohlbefinden werden in der zweiten Woche zwei Anwendungen nötig sein. In der dritten Woche eine Anwendung. Weitere Anwendungen erfolgen nur noch im wöchentlichen Rhythmus, auch bei chronischen Verlaufsformen, bis zum völligen Wohlbefinden.
Als vorbeugende Maßnahme, einmal monatlich zur Prophylaxe, Ohrhygiene und Entspannung.